Roman Tschabold
Harlekin, 1966
In dunkler Umgebung trifft ein Paar aufeinander, ist es ein heimliches Stelldichein oder wünschen sie sich Glück vor einem Auftritt? Die in tiefem Blau dargestellte Szene zeigt einen Mann im Harlekin-Kostüm mit typischer Kappe, daneben eine junge Frau im blau gemusterten Gewand. Ihre Hände berühren sich, doch die Blicke führen aneinander vorbei. Der Hintergrund ist dunkel gehalten und einige Formen können auf einen bühnen- oder zirkusartigen Schauplatz verweisen. Das zeitlose Phänomen des Harlekins hat mit seinem subversiven Einwirken lange Zeit das europäische Theater geprägt. Roman Tschabold greift das Motiv des Harlekins in seinem malerischen Schaffen mehrmals auf. Unverwechselbar ist dabei stets der Pinselstrich des Künstlers. Als Vertreter des Schweizer Expressionismus und einem Faible für das Figurative ist Tschabold vielseitig tätig: Er malt, erschafft Holzschnitte, Skulpturen, Keramiken sowie Glasfenster und schreibt Essays und Artikel über Kunst. Verwurzelt in der Thuner Kunstszene ist er in seiner Heimatstadt Steffisburg vor allem mit Kunst-am-Bau-Projekten präsent.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die Kleidung vom Mann gibt dem Bild den Titel:
Harlekin.
Er steht im Dunkeln hinter der Bühne.
Neben ihm ist eine Frau
Seine Hand berührt die Frau,
die Blicke gehen an-einander vorbei.
Ist es kurz vor einem Auf-tritt?
Der Künstler Roman Tschabold kommt von Steffisburg (bei Thun.)
Er gehört zum Ex-pressionismus.
Das sehen wir hier an den Farben und Formen.