Zwei Frauen in sommerlichen Kleidern schreiten durch eine karge Gasse, vorbei an Häusern mit nur wenigen, kleinen Fenstern. Die Architektur und die Umgebung lassen ein warmes Klima erahnen. Helle und erdige Farben dominieren im Werk von Werner Fehlmann. Das Gemälde zeigt eine Szene in Sant’ Angelo, einer kleinen Gemeinde in Italien. Diese liegt auf der Insel Ischia in der Nähe von Neapel im Mittelmeer. Von 1969 bis 1980 verbringt der Künstler insgesamt sieben Aufenthalte auf der Insel. Fehlmann, der seine Reiseerinnerungen immer wieder in die Malerei überträgt, bringt aus Sant’ Angelo mehrere Eindrücke in Form von Skizzen nach Hause, so entstehen neben diesem Gemälde weitere: Sie zeigen typisch mediterrane Häuser, Gärten, den Hafen des Ortes sowie Prozessionen. Das Gemälde mit der Gasse sowie zwei weitere zeigt er an der Weihnachtsausstellung 1970/71 im Kunstmuseum Thun. Es ist das erste Werk des Malers aus Interlaken, welches über einen Ankauf in die Sammlung des Museums gelangt.

Katrin Sperry