Eine Tribüne voller gespannter Gesichter – wen verfolgt die Zuschauermenge wohl so gebannt? Der Holzschnitt von Ernst Ramseier zeigt in Schwarz-Weiss die Figuren auf einer Zuschauertribüne. Die Bande im Vordergrund grenzt den Schauplatz des Geschehens von der Publikumsmenge ab. Im Hintergrund ragen zwei Bäume in die Höhe. Man kann sich regelrecht vorstellen, wie sie der dichtgedrängten und von Emotionen aufgeheizten Menge angenehmen Schatten spenden. In der rechten Bildhälfte wird der Blick auf ein Gebäude freigegeben. Werbebanner oder die Logos von Sponsoren prangen an der Fassade. Die rote Farbe hebt sie deutlich hervor. Der Titel des Werks verrät, um welches Ereignis es sich handelt. Es ist ein Fussballspiel, welches die Zuschauermenge verfolgt. Der Künstler zeigt jedoch nicht das Ereignis an sich, sondern das Publikum. Eine typische Darstellungsform von Ramseier. Auf diese Weise macht er die Betrachtenden zum Ereignis und verbindet den Bildraum mit der Wirklichkeit. Interessant ist auch sein Vermerk am unteren rechten Bildrand: «An meinem 36.» steht dort geschrieben und verweist auf seinen Geburtstag am 24. Juli und somit wohl auch auf das mögliche Spieldatum.

Alisa Klay