Mariann Grunder
Fünf Erdteile, 1967
Im Rahmen des Kunst-und-Bau-Wettbewerbs Anlässlich des Neubaus des Regionalgefängnisses von 2001 ist es vor allem die Zelle – der effektive Aufenthaltsort der Inhaftierten –, die den Künstler Paul Le Grand interessiert. Mit seiner künstlerischen Intervention geht er der Idee nach, wie ein Gefühl von Halt und Geborgenheit in die funktionale, isolierte Situation zu bringen wäre. Bereits als Kind findet Le Grand an fremden Orten Geborgenheit, indem er gedanklich Bilder in Lichtverläufen oder Unregelmässigkeiten von Astknoten in Täferungen sucht und diese zu seinen Begleitern macht. Der Idee für die Gefängniszelle folgen Siebdrucke auf Folie mit hellen Pflanzenmotiven. Diese werden auf die Glasscheiben der Zellenfenster aufgetragen und verbinden damit die Innen- und Aussenwelt. Der Titel «Officinalis» verweist weiter auf die heilende Wirkung der stark vereinfacht abgebildeten Pflanzen. Darunter zu finden sind u.a. Baldrian, Blauer Eisenhut, Johanniskraut, Tollkirsche oder Vergissmeinnicht. Farbschatten auf Wandteilen referieren auf die Farben der jeweiligen Blüten und Früchte, die Le Grand als Felder am Rande der Fensterflächen platziert.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Eine runde Kugel schwebt vor einem eckigen Schul-haus.
Ein Kontrast.
Wir sehen die ganze Welt.
Sie zerfällt in 5 Teile.
Und doch halten alle Teile zusammen.
Die Welt baut sich immer wieder neu auf.
Die Kugel aus Stein hält stand,
dem Wetter
und der Kritik der Lehrer.
Sara Smidt