Bendicht Friedli
Frühlingskatze, 1992
Es scheint, als läge die Katze auf der Lauer: zusammengekauert, doch mit wachen Augen. Beinahe das ganze Bild einnehmend porträtiert der Maler Bendicht Friedli die liegende Katze. Er beschränkt das Acrylgemälde auf zwei Grundfarben: In Gelb, Grün und Blau vermischt sich der Hintergrund optisch mit der Katze. Einzig ein hellblauer Umriss lässt die Katze aus dem Farbgemisch hervortre-ten. Die Katze ist für Friedli ein beliebtes Motiv. Dies ist kein Zufall, hat der Künstler doch eigene Katzen, und auch die Nachbarskatzen gehen bei ihm gerne ein und aus. Er skizziert sie immer wie-der und die Katzenmotive ziehen sich durch sein gesamtes Œuvre. So ist dieses Gemälde vom März 1992 nur eines von vielen. Es ist allerdings kein einfaches Motiv, das Friedli wählt: Die Tiere sitzen nicht still, nur schlafende Katzen ruhen für einen Augenblick. Für den Maler wird die Katze über die Jahre zum Symboltier. Sie spiegelt für ihn eine eigene, bewusste und unbewusste, in Worte kaum zu fassende Emotionalität wider. Das Gemälde wird an der Ausstellung «Nachschlag ’93» für die Sammlung angekauft.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Eine lauernde Katze verschmilzt fast mit dem Hinter-grund.
Nur eine hell-blaue Linie zeigt die Katzen-Form.
Alles ist in Gelb, Grün und Blau gehalten.
Der Künstler malt häufig Katzen.
Diese Tiere leben mit ihm.
Katzen spiegeln für Bendicht Friedli Gefühle wider.
Diese Gefühle sind kaum in Worte zu fassen.
Dafür sehr gut in Farben.
So passt hier auch der Titel gut: Frühlings-Katze.
Sara Smidt