Etienne Clare
Fernes Land, 1971
In Schwarz-Weiss treffen Formen, Figuren und Strukturen aufeinander. Klar erkennbar sind menschliche Figuren und ein Schiff. Die weiteren schwarzen Formen mit weichen Rundungen lassen nur Vermutungen zu, stellt er einen Zahn und einen Fisch mit offenem Mund dar? Das Schiff und die Figur mit Pfeil und Bogen hingegen lassen den Gedanken an die Entdeckung von Amerika aufkommen. Aufgrund des Titels «Fernes Land» könnte Etienne Clare mit diesem Holzschnitt das erste Zusammentreffen der Europäer mit den dortigen Ureinwohnern thematisieren. Clare selbst betritt den Nordamerikanischen Kontinent erst in den späten 1960er-Jahren. Dabei beeindrucken ihn vor allem die Kultur und der historische Hintergrund der Natives. Von der Reise durch die Vereinigten Staaten bringt der Künstler bewegende Eindrücke mit, die er später künstlerisch verarbeitet. So etwa auch im Aquarell «Indianer in Flagstaff» (Inv. 4927), welches sich auch in der Sammlung des Kunstmuseums befindet. Angekauft wird der Holzschnitt zusammen mit weiteren Werken an Clares Jubiläumsausstellung 1972, in der eine Auswahl seines 50-jährigen künstlerischen Schaffens präsentiert wurde.
Anja Seiler
Leichte Sprache
Ein Schiff schwimmt auf dem Meer.
Das Meer ist eine weisse Form.
Eine Figur zielt mit Pfeil und Boden auf eine andere Figur.
Die weisse Form ist nun Land.
So bilden das Schwarz und das Weiss runde Formen.
Drum herum sieht es aus wie eine Land-schaft mit Gras.
Was ist das?
Der Titel hilft uns weiter:
Es ist «Fernes Land».
Vielleicht Amerika.
Dort war der Künstler einige Jahre zuvor.
Sara Smidt