Martin Wittwer
Epiphanisch. Sirenengeheul wird uns alle überraschen, 1995
Wolkig und schleierhaft erscheint ein weissliches Motiv auf schwarzem Hintergrund. Ob die Fotografie einen Blick in den Himmel gewährt? Oder lässt ein starkes fotografisches Heranzoomen das Sujet unscharf erscheinen? Das Werk ist Teil einer dreiteiligen Serie mit dem Titel «Epiphanisch» und wird aus der Ausstellung «Nachschlag» angekauft. Die Arbeit des Künstlers Martin Wittwer ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie. Ursprünglich aus dem Dokumentarischen herkommend stellt sich Wittwer Fragen nach dem Verhältnis von Realität und Fiktion innerhalb des Mediums. Als Grundlage für die Arbeiten fungieren gesammelte Bilder, welche zum Teil aus seinem eigenen Archiv stammen. Diese projiziert er als Dias, um in einem zweiten Schritt solange an der Projektion zu arbeiten, bis er zu einem neuen Bild gelangt. Dessen Ursprünge können für den Künstler lesbar sein, als Resultat sich aber auch weit weg davon entwickeln. Ab 1997 arbeitet er mit Keller/Wittwer ausschliesslich im Duo.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Licht bricht durch die Dunkel-heit.
Das Bild ist un-scharf.
Was ist hier los?
Der Titel gibt einen Hinweis:
Epi-phanisch.
Das ist ein besonderer Moment
im Christen-tum.
Jesus ist gerade geboren.
Die heiligen 3 Könige kommen.
Sie sehen Jesus
und wissen:
Das ist Gottes Sohn.
Das ist die Epi-phanie.
Eine Offen-barung.
Der Künstler macht dieses Bild in einigen Schritten.
Es ist eine Foto-grafie.
Dies sind die Schritte:
1. Der Künstler fotografiert.
2. Er sammelt Bilder.
3. Er macht ein Dia.
Das ist ein Foto an der Wand.
Nur als Licht,
nicht echt.
4. Er verändert diese Fotos.
5. Ein neues Bild entsteht.
Eine Offen-barung?
Sara Smidt