Regula Hadorn
Eichenblätterreigen, 1993
Auf zarten blauen und gelben Pastelltönen kommen feine Striche zu liegen. Während das Gemälde auf den ersten Blick abstrakt erscheint, lassen sich bei genauerem Hinschauen Umrisse von Blättern erkennen, die sich am Bildrand entlang und teilweise angeschnitten nebeneinander anreihen. Es ist ein Eichenblätterreigen, dem die Künstlerin Regula Hadorn auf Leinwand Ausdruck verleiht. Beinahe lassen sich darin die ersten herbstlichen Windstösse erkennen, welche das Laub leichtfüssig zum Tanzen bringen. Die poetisch anmutende Landschaft steht im Gegensatz zur damaligen Kunstströmung der 1990er-Jahre, in der vermehrt gesellschaftspolitische Themen umgesetzt und gezeigt wurden. Obwohl Hadorn sich politisch stark engagierte, verwehrten sich insbesondere ihre Malereien den damalig progressiven Entwicklungen der Gegenwartskunst. Dennoch schuf die Künstlerin parallel dazu auch konzeptionelle und installative Arbeiten, die von zeitrelevanten Fragestellungen geprägt sind.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Blätter tanzen durch die Luft.
Mit dem Wind bewegen sie sich im Kreis.
Zartes Gelb bildet den Hinter-grund.
Feine Linien zeichnen das Eichen-laub.
Fast wie ein Gedicht.
Die Künstlerin arbeitet sonst oft politisch.
In Bern und in Thun.
Sara Smidt