Max Buri
Die Alten, 1910
Gemächlich und in aller Ruhe stopft er sich die Pfeife, während sie für einen Moment über den Inhalt ihres Buches sinniert. Es scheint, als ob das Paar der Hektik des Alltags für immer entflohen wäre: Nach einem arbeitsreichen Leben – darauf verweisen die bis ins Detail ausgearbeiteten faltigen Hände der beiden – geniesst das Ehepaar nun einen ruhigen Nachmittag. Sie sitzen vor einem offenen Fenster, welches den Blick über eine prächtige Kulisse freigibt: den Brienzersee mit ein paar Dächern von Iseltwald wie auch das noch schneebedeckte Faulhorn. In einem Krug schmücken gelbe Trollblumen den kleinen Tisch am Fenster und zeigen, dass es Frühling ist. Der Künstler verweist im Gemälde damit auch auf den Kreislauf der sich ständig erneuernden Natur. Das Bild entsteht in jener Zeit, in der Max Buri als «Maler von Brienz» bezeichnet wird und Erfolge feiert. Mit seiner intensiven Farbgebung sowie einer klaren Struktur und Linienführung hat er eine eigene Bildsprache entwickelt, welche auch gewürdigt wird: 1913 wird er für dieses Bildnis in München auf der XI. Internationalen Kunstausstellung mit der grossen goldenen Medaille ausgezeichnet.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Der Mann stopft sich die Pfeife.
Die Frau denkt über das Buch nach.
Die beiden sind schon alt.
Früher haben sie viel gearbeitet.
Sie sitzen am Fenster.
Draussen sieht man:
– den Brienzersee
– das Dorf Iseltwald
– das schnee-bedeckte Faulhorn
Es ist Frühling.
Das merkt man an den Blumen.
Es sind Anke-Blüemli.
Die blühen im Frühling