Paul Klee
Der Belpberg, 1909
Eine wohl mit Gras bewachsene hügelige Landschaft ist hier dargestellt. Die Ansicht zeigt einen engen Ausschnitt, so dass nicht erkennbar ist, ob es sich hierbei um einen kleinen Hügel oder um einen Berggipfel handelt. Kurze, gekritzelte Linien formen die Landschaft. Paul Klee zeichnet hier mit Feder den Belpberg im Berner Oberland. Seine Linien scheinen weniger abzubilden, als zu umschreiben oder sich dem Gegenstand – der Landschaft – anzunähern. Die Zeichnung entsteht 1909 in einer Zeit, in der sich Klee langsam an die Malerei und an eine eigene Bildsprache herantastet. Unscheinbare Werke wie diese Zeichnung zeigen wichtige Schritte in dieser Entwicklung: Klee nutzt hier die Linie als beinahe eigenständiges Mittel. Die Linie bildet nicht nur den Gegenstand ab, sondern hat eine eigene Ästhetik und einen eignen Ausdruck. Klee spricht dabei von der «Psyche der Linie». Gerade im Blick auf die Natur findet Klee zur Abstraktion und zu einer eigenen Bildsprache. Natürliche Prozesse aber vor allem natürliche Strukturen werden für ihn zu zentralen Analogien. Wie die Natur erschafft er als Künstler eigene Welten. Die Natur wird für Klee immer mehr zur Grundlage allen Schaffens.
Dominik Imhof
Leichte Sprache
Jede Linie tanzt.
Die eine wird zum Gras-Büschel.
Die andere zu Gebüsch.
Und noch eine zu einem Berg-Rücken.
Jede gekritzelte Linie hat einen eigenen Ausdruck.
Paul Klee nennt das:
Psyche der Linie.
Jede Linie hat eine Seele.
Zusammen ergeben sie die Land-schaft.
Sara Smidt