Urban Thiersch
Denkmal für Heinrich von Kleist
, 1983
Auf einem Sockel ist die Bronzeplastik eines jungen Mannes zu erkennen, breitbeinig und in sich gekehrt einen Ruhmkranz flechtend. Es handelt sich um ein Denkmal an den Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811). Gestiftet von einem Berliner Arzt, der die Skulptur ursprünglich am Wannsee in der deutschen Hauptstadt platzieren wollte, an dem Ort, wo sich der Dichter das Leben genommen hatte. 1983 kommt die Figur als Schenkung nach Thun. Fortan steht sie vor dem Inseli Kehr in Thun, auf welcher Kleist in einem Haus zwischen 1802 und 1803 jeweils für mehrere Monate an seinen Stücken schrieb. Anders als erwartet, stellt die Figur jedoch nicht den Dichter selbst dar. Der deutsche Bildhauer Urban Thiersch schafft die Darstellung des Prinzen von Homburg aus dem gleichnamigen Schauspiel von Kleist. Es kann angenommen werden, dass Thiersch damit auf die verwehrte Anerkennung des Dichters zu Lebzeiten anspielt. So findet sich bei der Figur die Inschrift: «Prinz von Homburg sich träumend seiner eigenen Nachwelt gleich den prächtigen Kranz des Ruhmes einzuwinden.»
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Wir sehen ein Denk-mal aus Bronze.
Es ist für den Dichter Heinrich Kleist.
Dieser war vor über 200 Jahren in Thun
und schrieb hier einige Stücke.
Er lebte auf dem Inseli Kehr.
Das Denk-mal steht am Weg dort-hin.
Das Denk-mal zeigt einen Knaben.
Es ist eine Figur aus einem Stück von Heinrich Kleist.
Der Junge ist ein Prinz.
In der Hand hält er einen Ruhmes-kranz.
Das Denk-mal ist ein später Ruhm für Kleist.
Zu seinen Leb-zeiten war er wenig an-er-kannt.
Sara Smidt