Hugo Schuhmacher
Corrida, 1969
Ein Stierkämpfer, der sich von den Betrachtenden in einer elegant anmutenden Bewegung abwendet. Gibt er dem Automobil das Zeichen zum Start? Dieses scheint mit grosser Geschwindigkeit durch das Bild zu rasen, umrandet von zwei lasziv posierenden Frauen in Badeanzügen. Es bedarf mehrerer Blicke, um alle Details auf Hugo Schuhmachers Zeichnung zu erfassen. In «Corrida» – spanisch für Stierkampf – ist einerseits eine Zusammenführung von Hugo Schuhmachers tachistischem Malstil ‒ wobei versucht wird, spontane Empfindungen abstrakt wiederzugeben ‒ mit Motiven aus der Formensprache der Pop Art zu erkennen. Zwei Elemente, die den Künstler vor allem in den 1960er-Jahren beschäftigen. Andererseits verweist das Bild auch auf die gesellschaftskritische Auseinandersetzung Schuhmachers mit sexistischen Darstellungen sowie der Konsum- und Wohlstandswelt, der er sich bis Ende der 1970er-Jahre widmet. Nach zahlreichen Reisen richtet sich sein Fokus später auf den Umgang mit der Natur und der Entfremdung von der Natur.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
In der Mitte rast ein Auto vorbei.
Wir sehen die Rück-Lichter und die Stoss-Stange.
Es ist Lila, Gelb und Rot.
Darüber bewegt sich ein Stier-Kämpfer
mit seinem Tuch in der Hand.
Ganz vorne sehen wir den Körper von einer Frau im Bikini.
Links hinten ist noch eine Frau im Bade-Anzug mit Sonnen-Schirm.
Zwei fast nackte Frauen umrahmen also
die Männer-welt mit Kampf und Auto.
Der Künstler zeichnet hier eine Kritik
an der Gesell-schaft.
Das Bild entsteht 1969.
In dieser Zeit ist Pop Art* wichtig.
*Pop-Art ist eine Kunst-Richtung.
Vor allem in Amerika und England
in den 50er und 60er Jahren.
Die Bilder und Skulpturen haben kräftige Farben.
Ihre Themen: Stadt, Alltag, Konsum.