Hermann Plattner
blauer Tisch II, 1975
Durch die Titelgebung «Blauer Tisch» entwickelt sich die auf den ersten Blick ungegenständliche Arbeit zu einer plastischen Darstellung. Tischbeine und Oberfläche werden nun erkenntlich. Gerade dieses Pendeln zwischen Figuration und Abstraktion zeichnet neben den reduzierten und wiederkehrenden Motiven die Arbeiten von Hermann Plattner aus. Auch der Einsatz von Farbe wird innerhalb dieser Schaffensphase immer wichtiger. In den 1970er-Jahren folgt der Künstler einem zweiteiligen Verfahren: In einem ersten Schritt skizziert er die Erscheinungswelt. Diese im Bildgedächtnis verankert, widmet er in einem zweiten Schritt der Umsetzung. Ohne ein spezifisches Motiv im Kopf, fängt er schliesslich an, die leere Fläche durch Farbflecken und Striche zu gliedern. Erst in der Endphase fügt er ein grafisches Zeichen hinzu, das die Betrachtenden in Kombination mit dem Titel auf ein mögliches Thema verweist. Mit dieser Arbeitsweise leistet Plattner einen wichtigen Beitrag zur kubistischen und lyrisch-abstrakten Bildauffassung.
Katrin Sperry
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