Christian Helmle
Biotürme Lauchhammer, aus der Serie "Weisse Elefanten", 2005
Monumental ragen die 24 Türme in den Himmel. Immer zu viert angeordnet und mit ihren 22 Metern Höhe sind sie in der eher flachen Landschaft der südbrandenburgischen Stadt Lauchhammer auffallend. Sie werden von 1957 bis 1959 errichtet und sind heute das Relikt einer riesigen Kokereianlage: Hier wurde einst aus Braunkohle Hochtemperaturkoks, ein stark kohlenstoffhaltiger Brennstoff, hergestellt. Dabei entsteht phenolhaltiges Abwasser. Dieses wird in den Türmen biologisch aufbereitet und das Wasser gereinigt. Der Betrieb der Kokereianlage wird 2002 eingestellt, doch bereits 1996 werden die Biotürme unter Denkmalschutz gestellt. Sie gelten als Wahrzeichen der untergehenden Energiewirtschaft der DDR. Christian Helmle versucht in seiner Serie «Weisse Elefanten», zu der die Fotografie gehört, Orte zu finden, die Zeugen gescheiterter Visionen darstellen, aber lohnenswerte fotografische Sujets sind. Es geht ihm nicht darum, das Scheitern zu dokumentieren, sondern sich dem spezifischen Objekt jeweils auf angepasste Weise zu nähern und die Bauten in einem Blickwinkel abzulichten, der ihnen eine Würde zugesteht.
Anja Seiler
Leichte Sprache
iese Türme werden heute nicht mehr verwendet.
Früher wurde hier Kohle verarbeitet.
Bis 2002.
Die Türme stehen unter Denk-mal-schutz.
Und zwar schon seit 1996.
Denn sie waren einmal wichtig für die Energie-Wirtschaft in der DDR*.
Das Foto gehört zu einer Serie.
Sie heisst „Weisse Elefanten“.
Dazu gehören besondere Gebäude.
Alle sehen für den Fotografen interessant aus.
Alle stehen für eine Idee,
die gescheitert ist.
*DDR
Vor 1989 war Deutschland geteilt.
Im Westen war die BRD.
Den Osten nannte man DDR.
Beide Hälften hatten verschiedene politische Regierungen.
Dazwischen gab es eine Mauer.
Sara Smidt