Emil Zbinden
Berner Frühlingslandschaft, 1956
Die drei kräftigen Bäume nehmen mit ihrer hellen Blütenpracht beinahe die gesamte Bildfläche ein. Eingezäunt ste-hen sie wohl auf einem Grundstück, das sich im Kanton Bern befinden muss. Klein wirkt im Gegenzug die Frau mit den beiden Kindern, die neben den Bäumen im Gespräch vertieft sind, sowie das Pferd, das unter den Bäumen grast. Der Künstler Emil Zbinden ist bekannt für seine gegenständlichen Holzstiche. Obwohl er während seiner Ausbil-dungszeit in Berlin und Leipzig ein Modernist war, der sich auch mit Abstraktion auseinandersetzte, greift er alsbald wieder seine traditionelle Formsprache auf. Öffentliche Beachtung für sein Werk erhält er erstmals in den 1940er-Jahren und wird dabei als bodenständiger Heimatkünstler wahrgenommen. In den 1950er-Jahren widmet sich Zbin-den vor allem industriellen Sujets, wobei das vorliegende Werk fast schon als Gegenstück dazu erscheinen mag. Mit seiner kritischen Haltung gegenüber sozialen Gegebenheiten, wird er schliesslich ab den 1970er-Jahren von der lin-ken Kulturszene entdeckt und geschätzt.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Ein Kontrast:
Grosse blühende Bäume
füllen das Bild aus.
Rechts unten stehen drei winzige Menschen.
Die einen sagen:
Zbinden steht für Heimat-Liebe.
Die anderen sagen:
Der Künstler schaut kritisch auf die Gesell-schaft.
Es gibt auch viele Bilder
mit Industrie und Arbeitern.