Johannes Itten
Berg und See, 1939/1940
In tief leuchtendem Blau erstrahlt der Niesen mit seiner pyramidenförmigen Form, nur unterbrochen durch die grünlichen Farbflächen, welche Wald und Wiesen suggerieren. Das intensive Blau setzt sich im See in hellerem Ton fort, und gibt in abstrahierter Form die Leuchtkraft der Landschaft wieder. Die mit dynamischem Pinselstrich dargestellten Details wie Haus und Bäume im Vordergrund (durch die der Wind zu fegen scheint), geben der Stimmung etwas Stürmisches. Die Perspektive ist so gewählt, dass der Himmel nur auf kleiner Fläche am oberen Bildrand zu erkennen ist, der Berg dominiert vollkommen den Ausschnitt. Der Künstler Johannes Itten, dessen Farbenlehre ihn unter anderem berühmt gemacht hat, beweist hier sein untrügliches Gespür für die Darstellung der Natur und ihren Stimmungen in Farben. In Thun und der Umgebung aufgewachsen, trägt er die Verbindung zu dieser Landschaft und seine Faszination für die Natur ein Leben lang in sich. Auch in seinen letzten Lebensjahren kehrte Itten wieder-holt in diese Gegend zurück und beschäftigte sich künstlerisch mit dem sich über dem Thunersee erhebenden Bergmassiv des Niesens. 1959 nimmt er die Silhouette des Berges in einer geometrisch abstrakten Paraphrase in dem abstrakten Werk «Glasige Formen» wieder auf.
Simone Büsch Küng
Leichte Sprache
Hier sehen Sie einen Berg aus der Region.
Er heisst Niesen.
Der Berg hat eine besondere Form.
Er sieht aus wie eine Pyramide.
Johannes Itten malt den Berg vor allem dunkelblau.
Ab und zu gibt es grüne Flächen.
Dort hat es Wiesen oder Wälder.
Vom Himmel sieht man nicht viel.
Der Berg füllt einen grossen Teil vom Gemälde aus.
Die hellblaue Fläche ist der Thunersee.