Victor Surbek
Autostrasse (Maine), 1956
Die «Autostrasse» im US-Bundesstaat Maine malt Viktor Surbek in jenem Jahr, als seine Frau und Künstlerin Marguerite Frey-Surbek allein in die USA reist. Vielleicht aus Fernweh, weil er selber gerne mitgegangen wäre? Beide weilen häufig im Ausland, und die Eindrücke vor Ort werden zur wichtigen Inspirationsquellen ihrer Werke. Wie die Überlandstrasse in Maine, gibt es mehrere Bilder von Surbek mit Motiven aus der näheren und ferneren Umgebung von New York, beispielsweise auch das Gemälde «Hudson River II, Bear Mountain» aus der Sammlung des Kunstmuseum Thun. Die «Autostrasse» geht zurück auf eine Rundreise, welche das Künstlerpaar im September 1948 von New York über Maine entlang der Ostküste zurück in die Metropole führt. Der goldgelbe Acker im Hintergrund mutet ebenso herbstlich an wie der gräulich-blaue Himmel, im Einklang mit dem Grau der Strasse. Typisch für einen Highway, schlägt sie eine breite Schneise in die hügelige Landschaft, gesäumt von Strom- oder Telegrafenmasten als Zeugen vormals moderner Technik. Surbek führt sie gradlinig dem Fluchtpunkt zu, wo ein einzelnes Anwesen gleichsam Idylle wie Melancholie der typisch amerikanischen Landschaft anklingen lässt.
Marc Munter
Leichte Sprache
Eine Strasse schneidet sich in eine hügelige Land-schaft.
Vorne nimmt das Grau der Strasse die ganze Bild-Breite ein.
Hinten verschwindet sie im Horizont.
Strom-masten zeugen von Fort-schritt.
Aber es ist keine Seele weit und breit.
Ausser vielleicht in dem kleinen Haus ganz hinten.
Surbek malt eine typische Land-schaft in Amerika.
Er lernt sie auf einer Rund-reise an der Ost-Küste kennen.
Es war Spät-Sommer,
so wie auf dem Bild mit dem Acker in goldgelb.
Sara Smidt