Giro Annen
aufgeräumtes Zimmer, 2006
Zu erkennen sind mehrere ineinander verschachtelte und gesteckte Formen. Sieht so ein aufgeräumtes Zimmer auf? Der spielerische Umgang, der sich hier in der Titelgebung manifestiert, findet sich auch im Einsatz der Materialien. Der Künstler Giro Annen bedient sich oft billiger Materialien wie Sperrholz, Gips, Zement oder Papier. In seinem überwiegend plastischen Werk steht dabei die konstruktivistische Struktur im Vordergrund. Mag die Skulptur im Verhältnis zum «Aufgeräumtsein» erstmals irritieren, so ist auch die Verwirrung und damit einhergehend die bewusste Verweigerung des Künstlers, sich den gängigen Mechanismen der Rezeption und Einordnung zu fügen, zentral. Innerhalb seines Oeuvres steckt Annen ein breites formales Spektrum ab und kombiniert ungewöhnliche Materialien. Die einzige Konstante in seiner künstlerischen Laufbahn bleibt die Fragestellung, die dem Werk zu Grunde liegt: Fragen nach dem Übergang zwischen Linie und Raum sowie zwischen Zwei- und Dreidimensionalität.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Wir sehen eine Skulptur aus Flächen.
Die Flächen sind mit-einander verbunden.
Die Skulptur sieht aus wie Metall.
Doch sie ist aus Holz.
Schwarz bemalt.
Die Skulptur sieht abstrakt aus.
Also nur Formen ohne Bezug zur Wirklich-keit.
Doch der Titel sagt anderes.
Aufgeräumtes Zimmer.
Die Form wird zu einem Zimmer.
Die Flächen werden zu Möbeln.
Sara Smidt