Christian Helmle
Abhörstation Teufelsberg, aus der Serie "Weisse Elefanten", 2005
Pompös erscheinen sie und dennoch leblos. Wo diese Bauten wohl stehen? Was ist ihr Nutzen? Die fünf Fotografien zeigen je einen weissen Elefanten. Ein Ausdruck für ein Gebäude, das beim Anblick mehr Ärger macht als erfreut, da es die Nützlichkeit verloren hat. Über sieben Jahre hinweg hält Christian Helmle Ruinen und Gebäudekomplexe in unterschiedlichen Ländern mit seiner Kamera fest. Sie alle haben keinen offiziellen Nutzen mehr oder haben nie über einen verfügt. Die abgelichtete Vielfalt zeigt auf, dass kein Bereich gegen Fehlplanung gefeit ist. Darunter sind auch Fehlinvestitionen, die der Fotograf als besonders spannend erachtet, deren strenge Überwachung Helmles Arbeit jedoch auch erschwert. Dennoch ist es nicht die Enthüllung, die der Künstler verfolgt, sondern ein in erster Linie ästhetisches Interesse. Natürlich kann dieses nicht ohne die Berücksichtigung geschichtsphilosophischer Aspekte betrachtet werden. Symbolisch stehen die Abbildungen also auch für bestimmte Zeitspannen innerhalb der Geschichte. In seinem fotografischen Werk setzt sich Helmle bis heute stark mit Landschaftsdarstellungen und Architektur auseinander.
Katrin Sperry
Leichte Sprache
Die 5 Fotografien zeigen 5 Gebäude.
Die Gebäude sind riesig.
Sie sind starr und leblos.
Wer wohnt oder arbeitet in den Gebäuden?
Die Antwort ist:
niemand.
Niemand wohnt oder arbeitet in den Gebäuden.
Die Gebäude werden nicht genutzt.
Solchen Gebäuden sagt man «weisse Elefanten».
Darum hat der Künstler die «weissen Elefanten» fotografiert:
Damit man über die «weissen Elefanten» nachdenkt.
Damit man die «weissen Elefanten» genau anschaut.