27 Augenpaare – mal geschlossen, mal verträumt, mal schweifen sie in die Ferne, mal blinzeln sie hinter Brillen hervor, mal starren sie einen an. Es sind die Augen von acht Frauen und 19 Männern. Die Jüngste ist 28, der Älteste 72 Jahre alt. Ihnen gemeinsam ist die Kunst. Denn die Serie porträtiert die Kunstschaf-fenden, die 2001 an der Jahresausstellung «Hofstettenstrasse» (2. Dezember 2001 – 6. Januar 2002) teil-genommen haben. Die Ausstellung steht unter dem Schwerpunkt der Gattungen Malerei und Fotografie. Die Begegnung zwischen dem Fotografen Reto Camenisch und seinen Modellen, den Künstlerinnen und Künstlern, findet am 20. November 2001 im Kunstmuseum Thun statt, kurz vor der Eröffnung der Ausstel-lung. Alle Porträts werden auf einem 4×5 Polaroid Film belichtet,
der gleichzeitig ein Negativ mitbelichtet. Spuren des Films, wie die Perforationen an den Rändern, sind auf einigen der Abzüge noch sichtbar. Das daraus entstandene «Gruppenbild» wird zur Momentaufnahme der regionalen Künstlerszene. Es zeigt von links nach rechts und von oben nach unten: Roberto di Luca, Rolf Wenger, Heinrich Gartentor, Paul Le Grand, Alexander Egger, Chantal Michel, Marianne Baumann, Burkhard Hilty, Christian Helmle, Reto Camenisch, Walter Rechberger, Regula Hadorn, Martin Rindlisba-cher, Bendicht Walthert, Andreas von Gunten, Jakob Jenzer, Heinz Meyer, Peter Willen, Hanspeter Gem-peler, Gabi Reusser, Mirjam Helfenberger, Petra Grünig, Marta Herzog, Myriam Aline Loepfe, Kai Rhein-eck, Ernesto Nicolai.

Anja Seiler