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Adieu Programmheft, Hallo REPORT

Vor sechs Jahren haben wir das erste Programmheft publiziert. Es landete Ende Januar 2016 in den Briefkästen unserer Verteiler und in zahlreichen Kulturhäusern. 24 Seiten dick und mit einem Porträt Fernand Légers von Eduardo Arroyo als Titel, uns neugierig machend. Direktorin Helen Hirsch begrüsste im Vorwort:

«In Zukunft möchten wir Sie zweimal im Jahr mit Informationen, Interviews, Aus- und Rückblicken über unsere Aktivitäten im und um das Kunstmuseum und das Thun-Panorama bedienen. Wir hoffen, Sie so auf unser Programm «gluschtig» zu machen und Ihnen ein vielfältiges und buntes Seh-, Hör- und Dufterlebnis zu bieten!»

Ein Dufterlebnis?

Nun ja, manchmal verbinden wir Druckerzeugnisse eben mit einem herrlichen Duft nach Papier. Mit einem haptischen Erlebnis. Mit dem Rascheln der Seiten, drei Eselsohren nach dem Lesen. Unser Programmheft erschien von dort an halbjährlich, mit viel Herzblut und immer etwas heiss gestrickten Nadeln gegen Druckschluss. Sechs Augen hätten wohl den ein oder anderen Tippfehler noch erkannt – aber was tun, wenn man am Drucktag nur zwei Personen im Büro antrifft? Es war uns den Nervenkitzel immer wert.

1. Programmheft

Einblicke in die Kunstvermittlung

Ausgabe 2022 Frühling

Das englische Glossar im hinteren Teil des Programmhefts

Unsere Designer Noah Bonsma und Dimitri Reist haben uns in den sechs Jahren immer sehr gut beraten. Noch einmal die Agenda etwas überarbeiten in Richtung anderer Übersicht. Die Farben des Titels doch noch einmal anders andenken. Das Plakat in der Mitte als Geschenk an jede*n Leser*in. Mit den Ideen wuchs der Umfang von Ausgabe zu Ausgabe – das zuletzt erschienene Programmheft zählte 32 Seiten. Seit 2019 enthält es eine englische Übersetzung, es sind Anzeigenkooperationen hinzugekommen, aus kleineren redaktionellen Beiträgen sind Reportagen geworden. Trotzdem ist das liebgewonnene Programmheft ein Produkt auf dem Prüfstand. Spätestens seit der Pandemie, denn Kulturinstitutionen drucken nur noch das Nötigste. Der Umwelt zuliebe wird auf jedes weitere Druckprodukt verzichtet. Und seit unserem Webseiten-Relaunch sind Tippfehler innerhalb von Minuten bereinigt. Gedruckt ärgern sie ein ambitioniertes Team.

Wir sagen deshalb dieses Jahr Adieu zum Programmheft.
Es wird keine gedruckte Ausgabe im Sommer geben, die dann bis Januar 2023 gültig ist. Die redaktionell gewachsenen Beiträge werden nun online publiziert und auf unserem LinkedIn-Account gepostet. Dort duftet es nicht, es raschelt nicht, das haptische Erlebnis wird das Scrollen sein.

Traurig, nicht?
Das finden wir auch. Und wir wären nicht das Team von Kunstmuseum Thun und Thun-Panorama, wenn wir Liebhabern des Programmhefts einfach sagen: Jetzt ist Schluss. Stattdessen werden wir zwar digitaler, aber gleichzeitig konzipieren wir auch eine neue Publikation. REPORT wird es heissen und das erste Mal zur Eröffnung der Cantonale 2022/23 im Kunstmuseum und Thun-Panorama aufliegen. REPORT wird ein Best-of aller online veröffentlichten Beiträge. Es wird eine Review zum Jahr 2022 enthalten und eine Preview zum kommenden Jahr. In gewissem Masse wird es Seiten geben, die an einen Geschäftsbericht erinnern, und darüber hinaus noch viele weitere, die wir jetzt noch nicht verraten.

Wie wird der erste REPORT wohl aussehen?

Wir haben uns diese Entscheidung nicht einfach gemacht. Und irgendwie doch. Denn mit Herzblut arbeiten wir sicher weiter – für euch, für die Kunst, für die Lektüre – nur über andere Kanäle, über die wir neue Leser*innen erreichen möchten. Einerseits können wir so zeitgemässe Wege beschreiten, andererseits lassen wir die treue Stammleserschaft nicht aussen vor im Dschungel der digitalen Transformation.

Stay thuned.
Und danke für deine Aufmerksamkeit! Tipps und Wünsche an REPORT nehmen wir übrigens sehr gerne auch entgegen und können direkt an elsa.horstkoetter@thun.ch geschickt werden.