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Stalder – Solakov - Mehretu

18. Oktober – 01. Dezember 2002
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Ausstellungsansicht, Stalder – Solakov - Mehretu, 2002
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Ausstellungsansicht, Stalder – Solakov - Mehretu, 2002
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Ausstellungsansicht, Stalder – Solakov - Mehretu, 2002
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Ausstellungsansicht, Stalder – Solakov - Mehretu, 2002

Verschiedene Museen haben in jüngster Zeit mit grossen Malerei-Ausstellungen Geschichte und Aktualität des Mediums zu resümieren versucht. Das Kunstmuseum Thun präsentiert eine kleine, subjektive Auswahl an gegenwärtigen Positionen. Es sind drei eigenständige und sehr pointierte Auseinandersetzungen mit dem Medium; die aktuelle Malerei wird nicht gebündelt und es werden keine Tendenzen eruiert. Im Gegenteil: Die kleine Gruppenausstellung zeigt auf, wie offen das Feld heute ist.

Die Präsentation im Kunstmuseum Thun führt Künstler/innen mit unterschiedlichstem Background zusammen: Der Bulgarische Künstler Nedko Solakov (1957), die äthiopisch-amerikanische Malerin

Julie Mehretu ( 1970) und der Schweizer Künstler Hans Stalder (1957).

Nedko Solakovs Arbeit – die verschiedene künstlerische Medien abdeckt – ist von einem konzeptuellen Ansatz geprägt. In der Ausstellung zeigt er eine Serie von „unvollständigen“ Landschaftsbildern. Er bezieht sich damit auf die Jahrhunderte alte malerische Tradition, bricht aber den Bezug zur Geschichte. Nicht ohne Ironie hinterfragt er künstlerisches Könnertum und mittels dekonstruierten Erzählungen wird unsere Wahrnehmung herausgefordert.

Die Bilder von Julie Mehretu sind sehr offen angelegt: Die teils abstrakten und teils konkreten Motive scheinen sich in einer Art Zwischenstadium zu befinden; entweder entstehen die Kompositionen eben erst vor unserem Auge, oder sie sind daran sich aufzulösen. Virtuos webt die Malerin eine Unzahl von Motiven ineinander. Mehretus Malerei ist denn auch voller Spannung und Energie und zeigt aber immer wieder ganz poetische Feinheiten. Thematisch verweist ihr Werk auf urbane, architektonische und topographische Inhalte.

Hans Stalder nimmt in seinen relativ kleinformatigen Bildern Sujets wie Blumen, Vögel, Frauenfiguren oder Porträts auf, wobei er seriell an einem Motiv arbeitet und sich von Bild zu Bild vom „Prototyp“ entfernt. Dabei beschäftigt sich der Künstler mit der Redundanz in der Bildsprache, indem er sich auf die Grenze der Lesbarkeit zu bewegt.