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Next stop - Bruno Augsburger

03. Februar – 27. Februar 2000
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©Bruno Augsburger

Während dem Studium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich merkte ich schon früh, dass ich nie ein Adorno oder ein Heidegger werde. Mein Denken und Handeln basiert meist auf den praktischen Erfahrungen meines Lebens. Das Aufwachsen im Berner Oberland, das viele Draussensein, Wanderungen dem Eigergletscher entlang, dem Duft der Morcheln und Steinpilze folgend, all dies hat für mich eine grosse Bedeutung. Wenn ich über mein Thema »Fischen“ nachdenke und mich an die Gefühle draussen in der Natur erinnere oder auch nur an meine Träumereien, stellt sich folgendes heraus: Fischen hat mich auf die Langsamkeit zurückgebracht. Durch diese Passion habe ich allmählich die Welt und mich neu entdeckt. Ich bin mir bewusst, dass das Leben nicht nur aus Fischen besteht. Doch ist es für mich ein Anker geworden in einer Gesellschaft, die immer nach dem Neuen und Spektakulären ausgerichtet ist. In meiner fotografischen Arbeit versuche ich, eine künstlerische Form zu finden, in der sich meine Erfahrung widerspiegelt. Im Mittelpunkt meines Schaffens steht das Fischen. Das Erleben ist das Wichtigste – erst daraus entsteht die Fotografie. Ich arbeite mit einer kleinen Suchkamera, die mich in der Natur nicht beherrscht. Fischen ist Imagination: Der Wunsch nach dem Fang der kapitalen Forelle lässt mich nicht mehr los – aber dieses Moment ist so unendlich weit entfernt und zielt über das Reale hinaus. Die Spannung und Konzentration, die ich beim Fischen empfinde, möchte ich in meiner Fotografie aufrecht erhalten.

Die Bilder, die im Kunstmuseum zu sehen sind, sind ein Teil eines Buchprojektes, an dem ich zur Zeit arbeite. Das Buch soll nicht nur Dokument sein vom Fischen, sondern vielmehr auch Darstellung einer glücklichen E3fahrung. Meine Fotografie soll einen Raum öffnen, dem der Betrachter durch seine eigene Imagination und Fantasie „Schönheit“ empfinden und gleichsam meiner Anglerei nachspüren kann.