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DARA FRIEDMAN

31. Mai – 04. August 2002
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Dara Friedmann: Chrissy, Mette, Kristan (2000)
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Dara Friedmann: Romance (2001)
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Dara Friedmann: Toll (2002)

Die amerikanische Künstlerin Dara Friedman zeigt im Kunstmuseum Thun ihre erste umfassende Museumsausstellung in Europa. Spätestens seit ihrer Teilnahme an der New Yorker Whitney Biennial (2000) ist die Künstlerin einem grösseren Publikum bekannt. Sie arbeitet mit dem Medium Film – teils auch mit Video -, das sie in Rauminstallationen ein- setzt. Film ist für die Künstlerin ein skulpturales Mittel. Die Präsentation in Thun umfasst eine Auswahl von Arbeiten aus den letzten fünf Jahren. sowie zwei ganz neue Werke.

In der Dreifach-Projektion Chrissy, Mette, Kristan (2000) arbeitet die Künstlerin mit dem Element Zeit und nutzt deren Eigengesetzlichkeit innerhalb des Filmischen. Dara Friedman lehnt sich dabei an eine geläufige Werbeästhetik an. Drei junge Frauen reissen sich im Luftzug eines Ventilators lachend ihre Blusen auf, um sie in einer Rückwärtsbewegung gleich wieder zu schliessen. Ungebremste Lebensenergie strömt uns auf ansteckende Art entgegen: weibliche Machos, die ihre Verführungskraft offensiv einsetzen. Die Künstlerin nimmt in Romance (2001) einen Topos des Kinos auf – den Leinwandkuss. In einem dokumentarischen Duktus gefilmt, reihen sich Bilder von küssenden Paaren, aufgenom- men in einem Park in Rom, aneinander. Der intime Moment wiederholt sich unzählige Male und wird vom Individuellen aufs Allgemeine übertragen. Für ihre Arbeit Wild Dog (2002) hat Dara Friedman streunende Hunde in Miami gefilmt und ist diesen Outsidern im urbanen Gefüge mit der Kamera auf ihrem selbst bestimmten Gang durch die Strassen gefolgt. In ihrer neusten, für die Ausstellung im Kunstmuseum Thun geschaffenen Arbeit Toll (2002) spielt der Ton eine prominente Rolle. Der laute Klang von den in extremer Nahaufnahme gefilmten Glocken erweitert den Bildraum und bezieht die Betrachtenden physisch ein. Dara Friedmans Umgang mit dem Medium Film setzt sich ab von dessen Gebrauch im Kontext des traditionellen Kinos. Sie fokussiert in ihrer Arbeit weniger auf die verführerische Oberfläche, sondern bezieht alle signifikanten Elemente des Films in ihre Werke ein; Vorführgerät, Filmband, Projektion und Raum.