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CHRISTIAN MARCLAY

13. Juni – 05. September 2004
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Christian Marclay, Untitled, 1991
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Christian Marclay, Virtuoso, 2000
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Christian Marclay, Guitar Drag, 2000
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Christian Marclay, Footstompin, 1991

Das Kunstmuseum Thun präsentiert die erste umfassende Retrospektive des Künstlers und Experimentalmusikers Christian Marclay (*1955). Insgesamt werden rund 60 Arbeiten aus der Zeit von 1980 bis heute gezeigt, von Collagen über Skulpturen bis hin zu Installationen und Videos. Marclays bemerkenswerter Werkkörper spiegelt das Anliegen des Künstlers wieder: Die Kluft zwischen dem, was wir hören, und dem, was wir sehen, zu überbrücken und den sozialen Kontext, der die beiden Wahrnehmungsformen verbindet, zu durchleuchten. Marclays vielfältiges Oeuvre verbindet virtuos zeitgenössische Musik mit bildender Kunst und Performance.

In den letzten 20 Jahren hat Marclay mit den unterschiedlichsten Medien experimentiert – darunter Alltagsgegenstände wie Lautsprecher, Telefonhörer oder Magnetbänder – und daraus eine Vielzahl von Skulpturen geschaffen. Aktuellere Skulpturen kommen in Gestalt von ausgefallenen Musikinstrumenten daher, von denen mehrere Beispiele in der Ausstellung vertreten sind. In ihrer Form verändert und auf groteske Art entstellt, sind diese Instrumente technisch unspielbar. Ein zentrales Werk der Ausstellung ist das von den Kritikern gefeierte Video Quartet, 2002. Die grossformatige, parallel auf vier Bildschirme übertragene DVD-Projektion verbindet Ausschnitte aus Hunderten alter Hollywood-Filme, in denen Schauspieler oder Musiker einfache Geräusche erzeugen oder ein Instrument spielen. Das Ergebnis ist sowohl eine bewegte Bildcollage als auch eine Musikkomposition, die an John Cage, Hip-Hop-Riffs oder Appropriation Art erinnert.

Die Ausstellung wurde vom UCLA Hammer Museum in Los Angeles organisiert und vor dem Kunstmuseum Thun in Los Angeles, New York und Seattle gezeigt. Thun ist die erste Station in Europa (Avignon und London werden folgen) und die einzige Präsentation der Ausstellung im deutschsprachigen Raum. Dass diese Retrospektive in der Schweiz gezeigt wird, ist von besonderer Bedeutung, denn der in New York lebende Künstler stammt aus Genf, wo er an der Ecole Supérieur d’Art Visuel studiert hat. 1995 vertrat Christian Marclay die Schweiz an der Biennale von Venedig und sein Werk war international in vielen wichtigen Ausstellungen zu sehen: Museum of Contemporary Art, Chicago, Whitney Museum, New York, Centre Georges Pompidou, Paris, Kunstmuseum Zürich, u.a.

Katalog (Englisch) mit Texten von Russell Ferguson, Douglas Kahn, Miwon Kwon und Alan Licht, herausgegeben vom UCLA Hammer Museum, ISBN 3-88243-931-9, Preis Fr. 48.–